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„Ich gehöre nicht zur Al-Qaida, aber…“

von Florian Flade

www.youtube.com 2013-2-7 Berlin

Mohammed al-Arifi in der Berliner Al-Nur-Moschee (Quelle:Youtube)

Mohammed al-Arifi ist ein Star. Zumindest unter Salafisten. Der saudische Gelehrte unterrichtet an der „König Saud Universität“ in Riad und gehört zur Prominenz der salafistischen Predigerszene am arabischen Golf. Fernsehen, Radio, Zeitungen, über Facebook und Twitter. Kaum ein Medium, in dem sich Al-Arifi nicht zu religiösen, gesellschaftlichen oder politischen Themen äußerst. Oft sehr kontrovers. So geschehen jüngst auch in einem Interview mit dem katarischen Fernsehsender Al-Jazeera.

Darin äußerte sich Al-Arifi in der vergangenen Woche zu den politischen Ereignissen in Mali, der französischen Militärintervention und zur Al-Qaida. Die Mitglieder der Al-Qaida würden falsch dargestellt, so al-Arifi. Es werde viel über die Organisation berichtet, was nicht der Wahrheit entspreche.

„Al-Qaida Mitglieder tolerieren es nicht, wenn andere Muslime der Häresie bezichtigt werden“, so al-Arifi, „Sie tolerieren kein Blutvergießen.“ Auch zu Al-Qaida Gründer Osama Bin Laden hat Mohammed al-Arifi eine kontroverse Meinung. „Osama Bin Laden, Allah hab ihn selig, hat viele Eigenschaften nicht gehabt, die ihm heute angedichtet werden“, so der Prediger, „Ich gehöre nicht zur Al-Qaida und ich teile nicht ihre Denkweise, aber Allah sagt: Und wenn du ein Urteil fällst, sei gerecht.“

Das TV-Interview sorgte – trotz der häufig kontroversen Wortmeldungen von Al-Arifi – für einige Schlagzeilen in der arabischen Welt. „Saudischer Gelehrter verteidigt Bin Laden“, hieß es. Innerhalb der weit gefächerten Prediger-Szene Saudi-Arabiens dürften derlei Kommentare zu Al-Qaida und westlicher Propaganda wenig überraschen.

Mohammed al-Arifi jedoch predigt nicht nur in der arabischen Welt. Er betätigt sich auch als reisender Wanderprediger. Zuletzt auch in Deutschland. Der Saudi-Araber kam Ende 2012 in die Bundesrepublik und begab sich auf eine Tour quer durchs Land. Zuerst machte Al-Arifi in Heidelberg Station, anschließend ging es nach Mainz und Berlin.

facebook.com 2013-2-10 17:18:38

In der Hauptstadt trat Al-Arifi in den Moscheen „Al-Nur“, „Dar-es-Salam“ und „Arrahma“ im Stadtteil Neukölln auf. Angekündigt wurden die Predigten des prominenten Salafisten über Facebook. In den Moscheen gab es schließlich Simultan-Übersetzungen ins Deutsche. Youtube-Videos zeigen Mohammed al-Arifi unter anderem in der Neuköllner Al-Nur-Moschee an der Seite des dortigen Imams Abdeladhim.

Es ist kein neues Phänomen, dass die deutsche Salafisten-Szene Prediger aus Saudi-Arabien zu Gastauftritten einlädt und hofiert. Was den Fall von Mohammed al-Arifi jedoch von anderen unterscheidet, ist ein gegen ihn verhängtes Einreiseverbot. Über das hatte die „Zeit“ jüngst berichtet. Arifi hätte somit gar nicht nach Deutschland einreisen dürfen.

Al-Arifi hatte im Dezember 2012 geplant in der Schweiz bei der Jahreskonferenz des Islamischen Zentralrats (IZRS) im Kanton Freiburg aufzutreten. Das eidgenössische „Bundesamt für Migration“ verhängten allerdings aufgrund der kontroversen Aussagen des Predigers am 13.Dezember 2012 ein Einreiseverbot für den gesamten Schengenraum. Der Saudi-Araber predige gegen Homosexualität, Frauenrechte und rufe möglicherweise zum „bewaffneten Kampf“ auf, hatten mehrere Organisationen im Vorfeld der angekündigten Einreise erklärt.

Der fundamentalistischer Prediger, der jüngst Al-Qaida und Osama Bin Laden lobte, durfte also seit dem 13.Dezember 2012 nicht in den Schengenraum einreisen. Und tat es trotzdem. In Deutschland konnte Al-Arifi mehrere Tage lang ungehindert von Bundesland zu Bundesland reisen und predigen. Ob er von Saudi-Arabien direkt nach Deutschland einreiste, ist bislang unklar.

„Es ist aber möglich, dass er über eine der grenzkontrollfreien Schengen-Binnengrenzen nach Deutschland eingereist ist“, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums der „Zeit“.

Sydney Cleric Al-Majzoub Killed In Syria

by Florian Flade

„A believer has the obligation of supporting the other believer no matter where they are“, Sheikh Mustapha al-Majzoud said, „Victory awaits our brothers in Syria!“

On January 21 a Muslim group held a protest in Sydney´s Paul Keating Park against the Syrian regime of Bashar al-Assad. One of the speakers was Sheikh Mustapha Al Majzoub, a popular Salafist cleric from the Sydney region.

Al-Majzoub is dead now. He was killed in Syrian recently after he traveled to the country a few months ago. The cleric, born in Saudi-Arabia to a Syrian family, studied at the University of Medinah before he came to Australia and became a leading figure within the Sydney Muslim community occasionally teaching at the „Islamic College of Australia“.

Back in April the cleric visited Turkey and met several Syrian refugees. „I visited so far two Home hospitals & I saw live that which I heard or saw on TV, I saw a man with a lost hand & a man with a lost leg & another paralyzed & another with a hole in his foot“, Al-Majzoub wrote on his Facebook page.

In June Sheikh al-Majzoub finally traveled to Syria, a country whose people he supported in his sermons for months. „As I embark on my journey I sincerely ask Allah to give victory to our brothers and sisters everywhere I ask Allah to relief the distressed and aid the weak“, he wrote, „I ask Allah to unite us again at times better than these times. And to gather us under his shade on the day when there is no shade but his shade.“

There were no details given when Syrian rebels announced the death of Mustapha al-Majzoub. It is known that the Sheikh´s brother, Sheikh Fedaa al-Majzoub (a member of the Syrian National Council) attended the funeral.

Al-Qaida in Islamic Maghreb Demands Release of Abu Qatada

by Florian Flade

Last November Islamist militants of Al-Qaida in the Islamic Maghreb (AQIM) kidnapped three Europeans in the Mali desert city of Timbuktu. Among them British-South African national Stephen Malcolm.

Today AQIM released a statement offering the release of the Briton in return for the release of Palestinian cleric Abu Qatada. If the British government agrees to deport Abu Qatada to a country of his choice, Stephen Malcolm will be freed, the statement by AQIM reads.

Britain has been trying to extradite Abu Qatada to Jordan for more than six years now. In the Arab country the cleric has been sentenced in absentia for the involvement in terror attacks. Now the European Court of Human Rights is about to decide wether or not the British government is allowed to extradite Abu Qatada.

In today´s statement AQIM says that Britain will „open the doors of evil“ if the Palestinian cleric will be send to Jordan.