von Florian Flade
Die syrische Opposition behauptet das Assad-Regime setze beim Kampf gegen Demonstranten auf ausländische Söldner. Ein Video zeigt angeblich festgenommene iranische Scharfschützen, die im Auftrag des Regimes mordeten.
Das syrische Regime von Präsident Baschar al-Assad setzt bei der Niederschlagung der seit Monate anhaltenden Proteste offenbar auch ausländische Söldner ein – darunter wohl auch iranische Soldaten und libanesische Milizionäre. Das behauptete die syrische Oppositionsbewegung und präsentiert in einem Video gefangene iranische Staatsbürger, die angeblich als Scharfschützen gegen syrische Widerständler eingesetzt wurden.
Mahmud Haj Hamad, ein ehemaliger hochrangiger Mitarbeiter des syrischen Verteidigungsministeriums, der im Dezember 2011 desertierte und ins Exil floh, behauptet das Assad-Regime setze gezielt auf ausländische Söldner.
„Der syrische Geheimdienst war nicht qualifiziert genug“, sagte Hamad jüngst in einem Interview mit dem britischen Zeitung „The Times“, „Siie hatten keine professionellen Scharfschützen und keine Ausrüstung. Sie brauchten qualifizierte Scharfschützen von der Hisbollah und Iran.“
Das Regime in Damaskus habe hunderte dieser ausländischen Milizionäre – genannt „Shabiha – ins Land geholt, behauptet Hamad, sie seien als Vorbereitung auf ausufernde Revolte, in Häusern rund um das Verteidigungsministerium untergebracht worden.
Bezahlt würden die iranischen und libanesischen Söldner mit Bargeldzahlungen in US-Dollar. Das Geld stamme aus dem Iran.
Ein Video der Oppositionsgruppe „Freien Syrische Armee“ zirkuliert seit Tagen im Internet. Zu sehen sind darin sieben Männer, die von den Oppositionskämpfern in der Protest-Hochburg Homs festgenommen wurden. Die Gefangenen identifizieren sich selbst als iranische Staatsbürger.
„Mein Name ist Sajjad Aminan und ich bin ein Mitglied der Revolutionsgarde im Iran. Ich bin der Anführer einer fünfköpfigen Spezialeinheit. Ich kam am 16.Oktober 2011 nach Syrien“, erklärt einer der gefangenen Scharfschützen vor der Kamera. Die restlichen Mitglieder seiner Einheit seien später nach Syrien gekommen.
„Mein Team und ich sind nach Syrien gekommen und haben die Einheiten des syrischen Geheimdienst in der Niederschlagung und dem Erschießen von Zivilisten unterstütz“, so erklärt der angebliche Anführer der Scharfschützen-Söldner weiter.
In dem Video sind auch die angeblichen Passdokumente der gefangenen Iraner zu sehen. Auch die Einreisestempel mit den Daten wann sie nach Syrien eingereist sind, präsentiert die syrische Opposition.
Der arabische TV-Sender Al-Arabiya zitierte in der vergangenen Woche einen hochrangigen Offiziellen der iranischen Revolutionsgarde, der erklärte Kämpfer der libanesischen Hisbollah-Miliz seien in Syrien aktiv. Die pro-iranischen Hisbollah-Kämpfer hätten sich an Kämpfen in Zabadani nahe Damaskus beteiligt.
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