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Deutscher Konvertit stirbt bei Drohnenangriff

von Florian Flade

In Pakistan ist offenbar der erste deutsche Islam-Konvertit von einer US-Drohne getötet worden. Patrick K. aus Offenbach galt als islamistischer Gefährder. Dennoch ließen ihn deutsche Sicherheitsbehörden ins Terrorcamp ausreisen.

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I im Oktober 2011 laufen in Bonn die Vorbereitungen auf das „Deutschlandfest“ zum 21.Jahrestag der Wiedervereinigung der Bundesrepublik. Neben zehntausenden Besuchern wurden auch hochrangige Gäste erwartet, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel und der damalige Bundespräsident Christian Wulff.

In deutschen Sicherheitskreisen herrschte im Vorfeld der Veranstaltung höchste Alarmstufe. Es gab Hinweise, wonach militante Islamisten einen Anschlag auf die Feierlichkeiten in Bonn planen könnten. Mehrere Männer, die der radikalislamischen Szene angehören, standen im Verdacht, sich Schusswaffen besorgt zu haben und eine „schwere staatsgefährdende Tat“ zu planen. Das Bundeskriminalamtes (BKA) nahm die Extremisten daher ins Visier.

Als das Risiko zu hoch erscheint, erfolgte der Zugriff. In Nordrhein-Westfalen wurden drei Islamisten festgenommen, in Hessen ein Verdächtiger, der damals 25-jährige Patrick K. aus Offenbach. Es wurden Wohnungen durchsucht und die Verdächtigen befragt. Ohne Ergebnis. Stunden später waren die Festgenommenen wieder auf freiem Fuß.

Patrick K. hatte wohl kein Attentat geplant. Sein Plan war ein anderer. Der Islamist, der im Dezember 2001, im Alter von nur 14 Jahren, zum Islam konvertiert sein soll, wollte Deutschland verlassen. In Pakistan, der Heimat seiner Ehefrau, wollte K. samt der gemeinsamen Tochter ein neues Leben beginnen. Trotz Beobachtung durch den Verfassungsschutz gelang es dem Konvertiten tatsächlich nur wenige Tage nach seiner Verhaftung im Oktober 2011 per Flugzeug in das pakistanische Peschawar zu reisen.

Eine Kontaktperson vor Ort brachte den Deutschen mit seiner Familie in das Stammesgebiet Waziristan. Dort schloss sich Patrick K. der islamistischen Terrorgruppe „Islamische Bewegung Usbekistan“ (IBU) an.

In einem Propagandavideo, dass die deutschen Islamisten Mounir und Yassin Chouka vor kurzem im Internet veröffentlichten, ist Patrick K. zu sehen. Schüchtern erklärt er vor der Kamera, dass er nun ein militärisches Training absolvieren werde.

Welche Botschaft er an seine Glaubensbrüder in Deutschland habe, fragt ihn der Dschihadist Mounir Chouka. „Folgt mir! Folgt allen Geschwistern hier her zu kommen“, so Patrick K.. Nach Angaben deutscher Dschihadisten soll sich der Offenbacher Islamist allerdings nie an Kampfhandlungen in Waziristan beteiligt haben.

Dennoch ereilte ihn nur wenige Wochen nach seiner Ankunft in Pakistan das Schicksal vieler Dschihadisten. Am 16.Februar 2012 soll eine amerikanische Kampfdrohne mehrere Raketen auf ein Auto abgefeuert haben, in dem auch Patrick K. aus Deutschland saß. Gemeinsam mit anderen getöteten Islamisten soll er irgendwo in Wazrisitan begraben worden sein.

Er ist das fünfte deutsche Drohnenopfer, und der erste auf diese Weise getötete Konvertit. Zuvor starben bereits der Deutsch-Iraner Shahab D. aus Hamburg, der Wuppertaler Deutsch-Türke Bünyamin E., der Aachener Deutsch-Tunesier Samir H. und der Deutsch-Marokkaner Ahmad B. aus dem nordrhein-westfälischen Setterich.

IBU bestätigt Tod von Samir H. aus Aachen

von Florian Flade

Im März tötete ein US-Drohnenangriff in Pakistan den deutschen Islamisten Samir H. aus Aachen. Das hatte seine Schwester behauptet. Nun bestätigt eine Terrorgruppe den Tod und präsentiert den Islamisten als „Märtyrer“.

Samir H. wollte weg. Der Aachener war getrieben vom Wunsch, dass seine Kinder in einem muslimischen Land aufwachsen sollten. Deshalb entschloss sich der Sohn einer Deutschen und eines Tunesiers, im November 2009 auszuwandern. Samt Ehefrau und den beiden Kindern reiste Samir H. nach Pakistan. In der Grenzregion zu Afghanistan begann der Deutsche ein neues Leben – als Dschihad-Kämpfer „Abu Laith der Deutsche“.

Nur wenige Wochen nach H.s Ausreise folgte ihm seine jüngere Schwester nach. Die damals 18-jährige Muslima reiste allein in das pakistanische Stammesgebiet Waziristan zu ihrem Bruder und seiner Familie. Samir H. hatte sich dort inzwischen der „Islamischen Bewegung Usbekistans“ (IBU) angeschlossen, einer gefürchteten Terrororganisation die in Pakistan gegen die Regierung und für die Errichtung eines islamischen Gottesstaates kämpft.

Anders als viele islamistische Kämpfer aus Deutschland, hatte Samir H. nur einmal einen kurzen Auftritt in einem Propaganda-Video der IBU. Im September 2010 war er in einer Videoszene zu sehen, vor einem Maschinengewehr sitzend, das Gesicht war verpixelt. Samir H. sprach über den „Heiligen Krieg“ (Dschihad) gegen die pakistanische Armee.

Ende März meldete sich überraschend Samirs Schwester per Skype aus den pakistanischen Bergen bei ihrer Mutter in Aachen. Sie überbrachte die Nachricht vom Tod ihres 29-jährigen Bruders. Eine US-Drohne habe am 9.März einen Pick-Up-Truck angegriffen, berichtete die Schwester, es seien mehrere Taliban-Kämpfer und Samir getötet worden.

Deutsche Sicherheitsbehörden registrierte die Todes-Nachricht aus Waziristan. Einen Beweis oder andere Hinweise auf den Tod von Samir H. gab es aber bislang nicht. Jetzt hat erstmals die Terrorgruppe IBU bestätigt, dass Samir H. in ihren Reihen getötet wurde.

Ein einstündiges Propaganda-Video, das „Welt Online“ vorliegt, zeigt für wenige Sekunden den Aachener Islamisten mit der Bildunterschrift „Ash-Shaheed Abu Laith aus Deuschland“. „Ash-Shaheed“ ist das arabische Word für „Märtyrer“. Weitere Details nennen die Terroristen nicht.

Samir H. ist bereits der zweite deutsche Staatsbürger der von einer US-Drohne in Pakistan getötet wurde. Im Oktober 2010 starb der Wuppertaler Bünyamin E. bei einem ähnlichen Raketenangriff auf ein Haus nahe der Ortschaft Mir Ali. Inzwischen hat die Bundesanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt im Fall Bünyamin E. eingeleitet.

Vorausgegangen war ein fast zweijähriger Prüfvorgang, der klären sollte, ob die Bundesanwaltschaft in diesem Fall zuständig ist. Dies ist nur gegeben, sollte der Tod im Zuge eines bewaffneten Konfliktes eingetreten sein. Im Fall von Samir H. müsste die Bundesanwaltschaft nun bald den nächsten Prüfvorgang zu einem Drohnen-Toten einleiten.

New Pictures Of Al-Qaida´s Libyan General Released

by Florian Flade

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He was a shadowy figure within al-Qaida´s structure in Pakistani Waziristan – Sheikh Abdullah Sa´id al-Libi. The Libyan national was the head of al-Qaida´s military wing in the region – referred to as „Lashkar al-Zil“ (Army of the Shadow) – and thereby was holding one of the more important ranks within the organization.

On December 17 2009 a U.S. drone strike hit North Waziristan and killed several militants including Abdullah Sa´id al-Libi. His death was later confirmed by al-Qaida´s late Afghanistan leader Mustafa Abu al-Yazid who himself died in a drone attack only a few months later.

Abdullah Sa´id al-Libi appeared for the first time in April 2009 when the Jihadi media outlet Al-Fajr Media released a strategy paper on the Afghanistan-Pakistan region. The document was signed by al-Libi described as the leader of al-Qaida in Khorasan.

A short time later al-Libi was seen for the first time in a al-Qaida propaganda tape, wearing a black-white scarf wrapped around his head.

In a statement released in January 2010 the late al-Qaida leader Mustafa Abu al-Yazid claimed the Khost suicide bomber Abu Dujanah al-Khorasani who killed a CIA team while acting as a alleged informant, had carried out the attack as „revenge for the killing of Baitullah Mehsud, Abu Saleh al-Somali and Sheikh Abdullah Sa´id al-Libi“.

Recently a member of a Online Jihadi forum released pictures of Abdullah Sa´id al-Libi showing him without a kuffiyeh around his head. On one picture al-Libi is seen sitting in a room holding a lecture. The other picture does show a grey-bearded man sitting under a camouflage net somewhere in the Waziristan mountains.